Ihr wolltet schon immer mal Erfahrungen im Ausland sammeln und euren Lebenslauf aufpeppen? In diesem Artikel verrate ich euch, wie ihr euer Traumpraktikum im Ausland findet und was ihr dabei alles beachten müsst!

Ein Praktikum im Ausland ist der Traum von vielen. Eine neue Stadt entdecken, Arbeitserfahrung sammeln und im besten Fall noch Geld verdienen- ein Auslandspraktikum bietet viele Vorteile. Man verlässt sein gewohntes Umfeld und sammelt wertvolle Erfahrungen, die man sonst vielleicht nicht machen würde. Natürlich macht sich ein Auslandsjahr auch gut im Lebenslauf – heutzutage legen viele Firmen Wert auf einen internationalen Charakter in der Vita. Ihr wolltet selber schon immer ein Auslandspraktikum machen, wisst aber nicht so genau, was ihr alles beachten müsst? Ich habe für euch ein paar nützliche Tipps zusammengestellt, wie ihr euer Traumpraktikum im Ausland finden könnt!

Tipps für ein Auslandspraktikum

Planung | Bewerbung | Kosten | Förderungen

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Was genau will ich eigentlich machen?

Wenn ihr ein Auslandspraktikum wahrnehmen wollt, solltet ihr euch davor ein paar Gedanken machen. Ohne Planung funktioniert gar nichts! Überlegt euch wo ihr eigentlich hinwollt und wie das Leben in der jeweiligen Stadt so aussieht. Kann ich mir das überhaupt leisten? Brauche ich eine Krankenversicherung? Was muss ich in der Stadt beachten? Jedes Land hat so seine eigenen Sitten, an die man sich vielleicht erstmal gewöhnen muss. Ihr solltet euch also gut überlegen, wo ihr euer Auslandspraktikum machen wollt. Viele fühlen sich wohl in einer Stadt, in der sie zuvor schon einmal waren. Natürlich hat es aber auch seinen Reiz in eine völlig unbekannte Stadt zu ziehen – da müsst ihr für euch selber entscheiden, wie viel Risiko ihr eingehen wollt. Wenn ihr die Stadt bereits kennt, wisst ihr zumindest schon mal ungefähr, was euch erwartet und springt nicht direkt ins kalte Wasser.

In einem zweiten Schritt solltet ihr euch überlegen, welche Art von Praktikum ihr machen wollt. Dabei müsst ihr bedenken, dass man nicht in jeder Branche so einfach einen Praktikumsplatz bekommt. Besonders beliebt sind beispielsweise Stellen in der Medienbranche oder im wirtschaftlichen Bereich – da kann es schon mal länger dauern, bis ihr eine passende Stelle findet. Deswegen solltet ihr euch mehrere Optionen überlegen und nicht zu sehr auf einen bestimmten Bereich versteifen. Die Hauptsache ist, dass ihr einfach mal das Arbeitsleben in einer anderen Stadt kennen lernt und neue Erfahrungen sammelt. Was die Dauer des Praktikums angeht gilt die Devise: je mehr Zeit ihr euch nehmt, desto besser. Es ist nun mal so, dass man keine wichtigen Projekte zugeteilt bekommt, wenn man nur für 1-3 Monate in einem Unternehmen arbeitet. Nehmt euch also mindestens 6 Monate Zeit, um ein Auslandspraktikum zu absolvieren. So werdet ihr auch mehr in ein Unternehmen integriert und dürft verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen.

Wie bewerbe ich mich für ein Auslandspraktikum?

Es gibt mehrere Wege, sich für ein Auslandspraktikum zu bewerben. Wenn ihr ein Pflichtpraktikum für die Uni absolvieren müsst, ist es natürlich ein bisschen einfacher, eine passende Stelle zu finden. In den meisten Fällen haben Hochschulen Kooperationspartner im Ausland, die Studenten als Praktikanten einstellen. Außerdem werden Bewerber, die ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen, generell in vielen Firmen bevorzugt.

Tipp:

Tauscht euch in Facebook und XING Gruppen mit Leuten aus, die schon mal ein Auslandspraktikum in eurem Wunschland gemacht haben.

Wenn ihr ein freiwilliges Praktikum machen wollt, gibt es einige Organisationen und Agenturen, die euch unter die Arme greifen. Ihr müsst euch lediglich bei einer Organisation bewerben und diese übernimmt dann für euch die Suche nach einem Praktikumsplatz. Natürlich müsst ihr dafür eine Vermittlungsgebühr zahlen, die je nach Organisation unterschiedlich hoch ausfällt aber so habt ihr wenigstens einen Berater an eurer Seite. In Österreich zählen Education First und STA Travel zu den beliebtesten Ansprechpartnern, wenn es um Auslandspraktika und Sprachreisen geht. Bei einem kostenlosen Beratungstermin könnt ihr euch im Vorfeld über die verschiedenen Möglichkeiten informieren und entscheiden, ob ihr mit so einer Organisation zusammenarbeiten wollt. Auch das österreichische Außenministerium bietet die Möglichkeit eines Auslandspraktikums im Verwaltungsdienst. Auf der offiziellen Website des Bundesministeriums könnt ihr euch über die internationalen Dienstellen informieren und euch direkt bei der jeweiligen Vertretungsbehörde bewerben.

Wer sich lieber selber ein Auslandspraktikum organisieren möchte, kann sich auf diversen Seiten nationalen und internationalen Jobbörsen wie studentjob.at ganz normal dafür bewerben. Dafür solltet ihr am besten einen Europass erstellen. Dieser spezielle Lebenslauf ist in ganz Europa anerkannt und kann online ausgefüllt werden. Neben dem Lebenslauf müsst ihr natürlich auch ein aussagekräftiges Motivationsschreiben verfassen, das am besten kurz und knackig sein sollte. Falls vorhanden, solltet ihr am besten auch gleich ein Sprachzertifikat mitschicken. Es macht aber nichts, wenn ihr noch nicht über die nötigen Sprachkenntnisse für das jeweilige Land verfügt. Viele internationale Firmen bieten vor Ort auch Sprachkurse an bzw. ihr könnt euch einfach selber in einer Sprachschule einschreiben. Wenn eure Bewerbungsunterlagen ansprechend sind, wollen die meisten Arbeitgeber ein Telefon- oder Sky Interview führen, um euch kennen zu lernen. Es kann aber natürlich auch sein, dass ihr für ein persönliches Bewerbungsgespräch in die jeweilige Stadt reisen müsst.

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Was kostet ein Auslandspraktikum?

Die Kosten für ein Auslandspraktikum hängen natürlich ganz von dem Land und deiner Bezahlung ab. Viele Praktika sind leider unbezahlt und so müsst ihr euch euren gesamten Aufenthalt selber finanzieren, was natürlich auf Dauer ziemlich teuer sein kann. Dabei solltet ihr einige wichtige Faktoren in euer Budget einbeziehen:

  • Hin- und Rückflug
  • Visum
  • Transportkosten
  • Miete
  • Lebensmittel
  • Versicherungen
  • Telefon, Internet

Das sind die essenziellen Dinge, die ihr einplanen solltet. Jedoch wollt ihr eure Zeit im Ausland bestimmt auch genießen, deswegen solltet ihr auch genug Geld für die Freizeitplanung zur Seite legen. Informiert euch unbedingt über eure jeweilige Wunschstadt und schaut nach, wie hoch die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel, Miete und Lebensmittel sind. So schafft ihr euch einen Überblick und könnt ein realistisches Budget erstellen. Wenn ihr Glück habt, bekommt ihr ein bezahltes Praktikum und könnt damit zumindest einen Teil der Kosten abdecken. Deswegen rate ich euch, in ein Land zu gehen, wo die Lebenshaltungskosten nicht zu hoch sind – so könnt ihr das meiste aus eurer Zeit im Ausland rausholen und müsst euch nicht ständig Sorgen um eure Finanzen machen.

Gibt es Förderungen für ein Auslandspraktikum?

Glücklicherweise gibt es ein paar Förderprogramme, die euch bei Auslandspraktika unterstützen. Als Studierende könnt ihr euch zum Beispiel für ein Erasmus+ Praktikum bewerben. Um den Praktikumsplatz müsst ihr euch zwar selber kümmern aber ihr bekommt eine Förderung zwischen 280€ und 390€ pro Monat. Jedoch müsst ihr einige Voraussetzungen erfüllen, um diese Förderung zu erhalten:

  • Praktikumsdauer zwischen 3 und 12 Monaten
  • Vollzeitpraktikum (30 Arbeitsstunden/Woche)
  • Eingeschriebener Student an einer Hochschule
  • Praktikum muss studienrelevant sein
  • Praktikum muss innerhalb von Europa sein

Auch Graduierte haben die Möglichkeit ein Erasmus+ Stipendium zu bekommen. Die Förderung beläuft sich auf 400€ bis 450€ doch auch hier gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen:

  • Praktikumsdauer zwischen 2 und 12 Monaten
  • Praktikum muss innerhalb eines Jahres nach dem Abschluss absolviert werden
  • Bewerbung muss während des Studiums eingereicht werden
  • Bewerber dürfen nicht für ein weiterführendes Studium eingeschrieben sein

Bereit fürs Abenteuer?

Wenn ihr euren Praktikumsplatz schließlich bekommen habt, kann das Abenteuer beginnen! Die Zeit, die ihr im Ausland verbringt, wird euch sowohl menschlich als auch beruflich voranbringen – ihr werdet es also bestimmt nicht bereuen!

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