Was früher Mittel zum Zweck war und somit auf eine lange Tradition zurückblickt, hat sich heute als Touristenattraktion etabliert: Schwimmende Märkte sind das Highlight in Thailand.
Gesehen haben wir sie sicher alle schon mal: Bilder, auf denen Thailänderinnen ihre mit Obst und Gemüse beladenen Kähne durch enge und überfüllte Kanäle manövrieren, um ihre Waren anzupreisen. Doch was hat es eigentlich damit auf sich? Gibt es tatsächlich schwimmende Märkte in Thailand? Ja! Doch was lange Zeit Tradition war, hat sich heute als Touristenspektakel etabliert. Nichtsdestotrotz begeistern uns diese Bilder so sehr, dass wir uns diese Sensation am liebsten mit eigenen Augen ansehen würden. Wo genau das heute noch möglich ist, verrate ich euch gern.
Schwimmende Märkte als Mittel zum Zweck
Tatsächlich liegt eine lange Tradition hinter den Floating Markets, die viele von euch auch heute noch mit Bangkok in Verbindung bringen. Bevor Bangkok nämlich über ein modernes Straßennetz verfügte, wie wir es heute kennen, fand der nötige Verkehr ausnahmslos über Wasser statt. Kähne dienten als Fortbewegungsmittel und wurden durch die so genannten Khlongs, die Kanäle Bangkoks, geleitet. Selbst der Verkauf von Waren fand auf den Khlongs statt, sodass Massen an Obst und Gemüse, Fleisch sowie Fisch kurzerhand auf kleine Boote verfachtet wurden. Schwimmende Märkte waren von fortan nichts außergewöhnliches mehr, im Gegenteil: Der Stadtteil Thonburi war sogar bekannt für seine Floating Markets. Doch im Laufe der Zeit entwickelte sich auch Bangkok weiter, Straßen wurden gebaut und Kanäle zum Teil zugeschüttet, weshalb der Markt auf dem Wasser ein Ende fand. Einige dieser Khlongs durchziehen Thonburi aber auch heute noch. Zur Einstimmung könnt ihr verschiedene Khlong-Touren buchen und euch durch das Gewirr der Bangkoker Kanäle fahren lassen. Ein absolutes Highlight!
Damnoen Saduak lässt Tradition aufleben
Auch, wenn der eigentliche Sinn heute ein anderer ist, könnt ihr noch immer schwimmende Märkte in Thailand besuchen. Zwar nicht in Bangkok selbst, dafür aber rund 80 Kilometer weit entfernt, in der Stadt Damnoen Saduak. Nur muss man sich eingestehen, dass hier weniger die Tradition im Vordergrund steht, sondern vielmehr das dicke Geschäft mit Touristen gewittert wird. Einheimische werdet ihr hingegen nur in den frühen Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr auf dem Markt finden, die auf der Suche nach Pomelos, frischen Rosenäpfeln und anderen Lebensmitteln sind.
Schon am frühen Vormittag kommen Unmengen an Touristen im Rahmen von geführten Bootstouren und verstopfen im wahrsten Sinne des Wortes den Kanal. Stau auf dem Wasser – sieht man schließlich auch nicht alle Tage. Und dann legen sich die Händler richtig ins Zeug: Frische Gerichte werden gekocht, Frühlingsrollen und Pancakes sehen zum Anbeißen aus. Kein Wunder, dass sich die Neugier der Schaulustigen so einfach zu Geld machen lässt. Selbst Accessoires und Souvenirs könnt ihr inzwischen auf den Floating Markets kaufen.
Wollt ihr euch wiederum dieses Spektakel ansehen, könnt ihr das aus den umliegenden Cafés machen. Stellt euch den Wecker ausnahmsweise mal etwas früher, genießt den Markt gegen Sonnenaufgang in herrlicher Ruhe und schaut euch später das bunte Treiben all jener an, die sich nicht mit dem Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ arrangieren können.
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Titelbild: Juriah Mosin/Shutterstock.com