Seoul ist die Hauptstadt Südkoreas und das kulturelle Zentrum des Landes, aber auch ein spannendes Reiseziel in Asien, das viele von euch vielleicht so noch nicht auf dem Schirm hatten. Aber wir wären nicht eure Gurus, wenn wir das nicht schleunigst ändern und euch zeigen würden, was euch auf eurer ersten Reise nach Seoul erwartet. Hier erfahrt ihr unsere wichtigsten Seoul Tipps.

In vielerlei Hinsicht ist Seoul so, wie man es sich als Asien Laie vorstellen würde: Die Heimat des K-Pop ist laut, bunt und schläft nie. Okay, ihre Bewohner schlafen im Schnitt etwa 4,5 Stunden pro Nacht, die Stadt selbst ist aber rund um die Uhr aktiv. Das volle Ausmaß an Energie und die vielen Facetten Seouls kann man sich jedoch nicht ausmalen, die muss man erleben. Bei einer so riesigen Stadt und etlichen Eindrücken, kann man am Anfang überfordert sein. Daher lautet unser erster und wichtigster Tipp: Tastet euch langsam an Seoul heran, nehmt euch Zeit eure Eindrücke zu verarbeiten und euch zurecht zu finden. In unserem Reisebericht geben wir euch die wichtigsten Seoul Tipps und zeige euch, dass die Stadt in Südkorea durchaus mit anderen Metropolen Asiens mithalten kann.

Seoul Tipps für Anfänger

5 Gründe für Seoul | Anreise

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 Kulinarik | Seouls Nachtleben

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Fünf Gründe, warum ihr nach Seoul reisen solltet

Was die Stadt in Südkorea so besonders macht, ist vor allem die Kombination aus Gegensätzen und komplementären Eigenschaften, die hier hervorragend miteinander harmonieren. Welche das sind und warum ihr unbedingt nach Seoul reisen solltet, erzählen wir euch jetzt.

1. Tradition und Moderne

In Seoul treffen sich Tradition und Moderne auf eine Art, die perfekt harmoniert. In keiner anderen asiatischen Millionenmetropole sind der historische Stadtkern und die klassischen Künstlerviertel so gut erhalten wie hier. Aber dennoch gibt es auch riesige Viertel mit modernen und von Glas überzogenen Wolkenkratzern – beides gehört gleichermaßen zu Seoul und macht den einzigartigen Charakter dieser Stadt aus.

2. Koreanisches Essen

Koreanisches Essen ist ein Traum für Foodies! Bei uns in Österreich ist es leider noch viel zu unbekannt, aber wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass allein die kulinarische Vielfalt die weite Reise nach Südkorea mehr als wert ist. Obwohl die koreanische Küche teilweise der vieler anderer asiatischer Länder ähnelt, gibt es einige Aspekte, die sie absolut einzigartig machen. Welche das sind, erfahrt ihr im Abschnitt Seoul kulinarisch.

3. Grünes Seoul

Seoul ist viel grüner, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Es gibt unzählige Grünflächen, in denen man der Hektik der Großstadt entfliehen kann, und sogar einen Nationalpark, der sich unweit vom Stadtkern befindet. So entstand auch aus einer ehemaligen Hochstraße der mit Blumengeschäften, Cafés und Pflanzen durchzogene 7017 Skygarden, der sich mitten durch die Metropole zieht.

4. Gastfreundschaft wird groß geschrieben

In Seoul werden euch vergleichsweise wenige westliche Touristen über den Weg laufen, dafür aber umso mehr gastfreundliche Koreaner, die herzlich und offen gegenüber Fremden sind. Durch das Zusammenspiel aus der Wertschätzung altbewährter Traditionen und Kultur, mit der Identifikation mit Trends und modernem Lifestyle, haben die freundlichen Koreaner in Seoul eine einzigartige Mentalität, die euch auf jeden Fall positiv in Erinnerung bleiben wird.

5. Märkte, Malls und Geschäfte

Seoul ist definitiv ein Shoppingparadies. Egal, ob ihr euch auf den traditionellen Märkten auf die Suche nach Souvenirs macht, euch auf den riesigen Bekleidungsmärkten modetechnisch dem Stil der Koreaner anpassen möchtet, oder doch lieber bei Altbekanntem bleibt und durch moderne Kaufhäuser und Shoppingmalls flanieren wollt – das Angebot ist enorm. Egal, wo ihr in Seoul unterwegs seid, shoppen könnt ihr einfach überall!

Anreise nach Seoul

Kommt am besten zwischen April und Mai, wenn auch die Kirsche blüht, oder in der Zeit von September bis Ende Oktober nach Seoul. Zu der Zeit sind die Temperaturen meist angenehm und der Niederschlag gering.

Seoul ist nur mit dem Flugzeug erreichbar, da das einzig angrenzende Land Nordkorea ist. Zum Incheon International Airport in Seoul kommt ihr ab Wien schon für etwa 630€ für Hin- und Rückflug. Jedoch müsst ihr bei den Flügen mit mindestens einem Zwischenstopp rechnen.

Ein Touristenvisum mit 90 Tagen Gültigkeit erhaltet ihr automatisch bei der Einreise.

Vom Flughafen aus bringt euch der AREX für etwa 6€ in 45 Minuten in die Innenstadt. Generell ist das Nahverkehrssystem in Seoul in Form der U-Bahn sehr gut ausgebaut und erleichtert euch die Orientierung erheblich. Natürlich gibt es auch in jedem Zug W-Lan, Südkorea hat schließlich eine der schnellsten Internetverbindungen der Welt. Alternativ könnt ihr euch auch ein Taxi nehmen, da die Taxen in Korea im Gegensatz zu Österreich günstiger sind. Sprecht euch bezüglich des Fahrpreises mit dem Taxifahrer am besten noch vor dem Einsteigen ab.

Seouls wichtigste Sehenswürdigkeiten

Seoul ist voller spannender Orte, interessanter Museen und schöner Plätze, die darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Je nach persönlichem Geschmack könnt ihr euren Aufenthalt ganz individuell gestalten. Bei den folgenden Sehenswürdigkeiten handelt es sich um unsere Empfehlungen.

Die fünf Paläste von Seoul

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Seouls zählen zweifelsfrei die fünf großen Paläste, die während der Joseon Dynastie, Koreas letztem Königreich, erbaut wurden und heute für die Öffentlichkeit zugänglich sind: Gyeongbokgung, Changdeokgung, Changgyeonggung, Deoksugung, und Gyeonghuigung. Sie bieten eine tolle Möglichkeit, um sich mit der koreanischen Geschichte auseinanderzusetzen und mehr über sie zu erfahren. Da es mehrere Tage dauern würde, sie alle zu besichtigen, empfehlen wir euch vor allem den Changdeokgung Palast.

Übersetzt steht Changdeokgung für „Palast der glänzenden Tugend“ 

In dem Palast, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, lebte die Königsfamilie viele Jahre lang. Er ist vor allem wegen seiner Architektur beliebt, aber auch der Geheime Garten, der nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann, ist ein Hingucker.

Die im Gyeongbokgung Palast täglich stattfindenden Wachwechsel in traditioneller Kleidung mit Musik, sind ein echtes Highlight. Der Kontrast zu den umliegenden Wolkenkratzern machen die Paläste Seouls besonders einzigartig.

Traditionelle Orte und Ursprung

Nachdem ihr euch angesehen habt, wo früher die Könige geschlafen haben, könnt ihr im Hanok-Dorf Bukchon sozusagen sehen, wie das gemeine Volk untergebracht war. In dem traditionellen Dorf im Norden Seouls sieht es mit den historischen Häusern und den Kunsthandwerkern fast so aus wie damals. Anders, als in manch anderen Ecken Asiens, handelt es sich hierbei nicht etwa um eine Touristenattrappe, sondern ein authentisches Dorf mit einer 600 Jahre alten Geschichte.

Bukchon ist Teil des hügeligen Viertels Samcheong-Dong, das ihr auf jeden Fall erkunden solltet. Die vielen kleinen Cafés, Kunstgalerien und Lädchen, umgeben von traditionellen Hanok-Häusern und modern gestalteten Gebäuden, verleihen dem Viertel seinen besonderen Charme. Schlendert durch die Gassen, lasst euch von der lokalen Kunst inspirieren und genießt die Atmosphäre in einem Viertel, wo Ursprung in Moderne übergeht.

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Kontraste im modernen Seoul

Kontrastprogramm zum traditionsreichen Seoul bietet der N Seoul Tower, das moderne Wahrzeichen der Stadt. Den Namsan Berg, auf dem er steht, kann man problemlos in kurzer Zeit erklimmen, alternativ bringt euch eine Seilbahn hinauf. Wenn ihr dann auf der Aussichtsplattform des Towers angekommen seid und auf die atemberaubende Skyline blickt, fällt euch sicher das 63 Building mit seiner gold spiegelnden Fassade ins Auge. Mit seinen 249 Metern gehört es zu den größten Gebäuden Koreas und ist zugleich das höchste vergoldete Gebäude weltweit. Auch dort, vom 60. Stock aus, in der höchsten Kunstgalerie der Welt, ist der Ausblick ein Kracher!

Futuristische silberfarbene Fassaden verstecken Galerien, Design Shops und Eventhallen.

Architekturinteressierte finden ein weiteres Highlight der Moderne in Form des Dongdaemun Design Plaza von Zaha Hadid. Hinter der futuristischen silberfarbenen Fassade verstecken sich Galerien, Designer Shops und Eventhallen. Darüber hinaus sind auf dem Gelände archäologische Funde aus der Joseon Dynastie, die während der Bauarbeiten gemacht wurden, ausgestellt – ein perfektes Beispiel für die vielen Gesichter Seouls.

Touristische Highlights

Betriebszeiten des Wasserfalls:

  • April – Juni: 12, 20, 20.30 und 21 Uhr, am Wochenende zusätzlich um 19.30 Uhr
  • Juli – August: zusätzlich um 19.30 Uhr und am Wochenende um 21.30 Uhr

Die Banpodaegyo Brücke ist mit ihrem Regenbogen-Wasserfall und der bunten Lichtershow bei Touristen und Bewohnern gleichermaßen beliebt. Über knapp 1,2 Kilometer zieht sich das bunte Wasserspiel über die Brücke und ist sowohl tagsüber als auch nachts ein beliebtes Highlight. Die 20-minütige Show zieht euch mit Wasser-, Licht und Soundeffekten in ihren Bann. Action und Spaß ohne Ende gibt es außerdem in der Lotte World, dem weltgrößten Indoor Freizeitpark. Von Wasserfahrten, über Lasershows und Miniaturdörfer, bis hin zu 4D-Kinos hat der Park jede Menge zu bieten. Eine coole Aktivität für Familien, aber auch alle, die im Herzen noch Kind geblieben sind!

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Kultur pur in Seoul

Seoul hat über hundert spannende Museen. Wenn ihr euch aufgrund von mangelnder Zeit für nur eins entscheiden wollt, dann empfehlen wir euch das Koreanische Nationalmuseum. In diesem sind archäologische Fundstücke neben historischen Artefakten und bedeutsamen Kunstwerken ausgestellt. Der Fokus liegt auf Korea selbst, aber auch Kunst aus anderen asiatischen Ländern gibt es zu bestaunen. Außerdem gibt es einen kinderfreundlichen Teil und der Eintritt ist frei – es gibt also eigentlich keinen Grund, das Koreanische Nationalmuseum nicht zu besuchen, aber viele Gute dafür!

Die Kriegsgedenkstätte informiert auch über den Koreakrieg.

Auch wenn das vielleicht weniger schön ist, finden wir es wichtig, sich bei einem Korea Besuch mit der grausamen Vergangenheit des Landes auseinanderzusetzen. Die Kriegsgedenkstätte bietet euch dazu mit zahlreichen Ausstellungsobjekten und Foto- sowie Videomaterial Gelegenheit. Obwohl alle militärischen Auseinandersetzungen, an denen das Land beteiligt war, thematisiert werden, fokussiert sich das Denkmal auf den Koreakrieg von 1950 – 1953, über den wir hierzulande häufig viel zu schlecht informiert sind – etwas, das ihr vor Ort schleunigst ändern solltet!

Ausflugsziele rund um Seoul

Wenn ihr Zeit und Lust habt, dann erkundet auf jeden Fall die paradiesische Insel Jeju. Sie wird auch als das „Hawaii Südkoreas“ oder auch als „Honeymoon Island“ bezeichnet. Das Landschaftsbild ist geprägt von Vulkankratern, Wasserfällen und traumhaften Stränden, einfach eine Augenweide. Sie beherbergt außerdem den höchsten Berg des Landes, den Hallasan. Um Sonnenaufgänge und die wunderschöne Umgebung zu betrachten, begebt euch am besten auf den Kraterrand des Vulkans Seongsan Ilchulbong. In etwas über einer Stunde könnt ihr Jeju Island mit einem Inlandsflug erreichen. Die Insel ist auf jeden Fall einen Ausflug wert!

 

Bukhansan Nationalpark

Der Bukhansan Nationalpark inklusive gleichnamigen Berg ist wirklich eine Seltenheit: Eine grüne Ruheoase so nah an einer riesigen Metropole. Hier könnt ihr dem Lieblingssport der Koreaner nachgehen – dem Wandern. Auf 78 Quadratkilometern gibt es Wanderwege in unterschiedlichen Längen und für jeden Schwierigkeitsgrad. Außerdem ist der Park ganzjährig empfehlenswert, denn während im Frühling alles in bunten Farben blüht, könnt ihr im Herbst wunderbar die von der goldgelb leuchtenden Flora umrandeten Tempel besuchen und im Winter die paradiesische Schneelandschaft genießen.

Reisetipp: Bukhansan in Korea
Reisetipp: Bukhansan in Korea

Grenzregion an der DMZ

Wie es sich schon durch alle Seoul Tipps in unserem Artikel zieht, auch hier nochmal ein echter Kontrast: Macht doch bei eurem Besuch in Seoul auch einen Ausflug zur Nordkoreanischen Grenzregion an der DMZ, was für Demilitarisierte Zone steht und die Grenze zu Nordkorea bezeichnet. Diese Grenzzone, die eine der gefährlichsten Grenzen der Welt ist, lässt sich im Rahmen eines Tagesausflugs vom 50 Kilometer entfernten Seoul aus besichtigen. Wenn ihr Interesse habt, müsst ihr eine sogenannte DMZ Tour buchen. Eine erschreckende, aber umso spannendere Erfahrung!

Seoul kulinarisch

Wie zu Beginn bereits erwähnt, genießt das koreanische Essen einen hervorragenden Ruf. Es gibt ein paar Spezialitäten, die ihr bei eurer Reise unbedingt probieren solltet! Zum einen ist das Kimchi, ein eingelegter und sehr scharf gewürzter Chinakohl, der als Beilage zu fast allen Hauptgerichten gereicht wird.

Das koreanische Essen genießt einen hervorragenden Ruf

Unter anderem auch zum Korean BBQ, einer weiteren lokalen Spezialität, bei der man sein Fleisch selbst am Tisch grillt. Koreaner schätzen diese Art zu speisen vor allem aufgrund der Geselligkeit. Außerdem wird euch mit Sicherheit Bibimbap, ein Gericht aus Reis mit Gemüse und Rindfleisch, zusammen in einer Schüssel serviert, über den Weg laufen. Street Food könnt ihr in Seoul zum Glück bedenkenlos essen. Und das solltet ihr auch, denn überall werden euch auf den Straßen die leckersten Gerüche entgegen schweben. Viele tolle Stände an einem Ort bieten euch der Gwangjang Markt oder der Dongdaemun Markt.

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Seouls verrücktes Nachtleben

Die Bewohner Seouls, insbesondere die vielen Studenten, lieben es zu feiern und die Nacht zum Tag zu machen! Eine typische Partynacht in Seoul sieht in etwa so aus: Man trifft sich mit seinen Freunden zum Essen, dabei wird viel Soju, eine Art koreanischer Vodka, getrunken. Anschließend zieht man weiter in eine oder auch mehrere Bars, bis man irgendwann in den frühen Morgenstunden mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Karaoke-Bar landet. Lasst euch gewarnt sein: Fast alle Koreaner sind begnadete Sänger, da haben die meisten von uns keine Chance! Am frühen Morgen wird dann oft eine weitere gemeinsame Mahlzeit eingenommen, bevor jeder seinem gewohnten Tagesablauf nachgeht, als wäre nie etwas gewesen. Schlaf scheint hier vollkommen überbewertet zu sein!

Schlaf scheint in Seoul komplett überbewertet zu sein

Wenn ihr es, statt in einer Bar gesellig mit ein paar Leuten zusammen zu sitzen, bevorzugt die Nacht durchzutanzen, dann ist Seouls lebendige Clubszene wohl eher das richtige für euch! Zwei der Gegenden, in denen abends am meisten los ist, sind Gangnam, das damals dem Welthit von Psy seinen Namen gab, und Hongdae, das Universitätsviertel. Die Auswahl an Clubs ist gigantisch, aber ein Club, das Octagon, schafft es regelmäßig eine Top-Platzierung bei internationalen Rankings abzusahnen.

Night traffic speeds through the Gangnam district of Seoul, South Korea.

 

Entdeckt die Hauptstadt Südkoreas

Wir hoffe, wir konnten eure Begeisterung für diese einmalige Stadt wecken und euch mit unseren Seoul Tipps dazu ermutigen, neue Ecken von Asien zu erkunden – denn mit anderen ostasiatischen Städten, wie Tokio oder Shanghai, kann Seoul in Südkorea auf jeden Fall mithalten. Falls ihr weitere Fragen oder sogar coole Tipps habt, weil ihr selbst schon in Seoul wart, dann schreibt es gerne in unsere Kommentare.

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