Mit Sicherheit habt ihr alle schon mal vom Empire State Building in New York gehört. Und King Kong, der bis zur Spitze des Gebäudes klettert, hat jeder schon einmal gesehen. Wie genau das berühmte Wahrzeichen von New York entstand und was Luftschiffe damit zu tun haben, erfahrt ihr hier.

Das Empire State Building zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in New York. Wer von euch den Big Apple besucht, der kommt um einen Besuch des legendären Gebäudes in Manhattan gar nicht herum. Damit ihr bei eurem nächsten Besuch vor euren Freunden mit Fachwissen glänzen könnt, stelle ich euch das Empire State Building heute mal etwas genauer vor.

Empire State Building

Entstehung & Planung 

 Besonderheiten der Architektur 

 Heutiges Wahrzeichen

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Am Anfang war der Konkurrenzkampf

Dort, wo heute das Empire State Building steht, stand früher das Hotel Waldorf-Astoria. Als 1929 John Jakob Raskob, Investor von General Motors, und Alfred Smith, Gouverneur des Bundesstaates New York, bekannt gaben, an der gleichen Stelle einen Wolkenkratzer zu bauen, sollte es das höchste Gebäude der Welt werden. Bislang war das Chrysler Building in New York noch das größte Gebäude weltweit. Laut erstem Entwurf sollte das Empire State Building insgesamt 320 Meter hoch werden.

Übrigens: Früher wurde New York „the Empire State“ genannt, weil er für Amerika von großer Bedeutung war. Daher leitet sich der Name des Wolkenkratzers ab.

Diese Aussage hat der Architekt des Chrysler Buildings mitbekommen und beschlossen, sein Gebäude noch höher zu bauen, um weiterhin den Titel als höchstes Gebäude der Welt zu behalten. Kurzerhand wurde auf das Chrysler Building ein Turmhelm gesetzt und kam dadurch auf eine Gesamthöhe von 319,40 Metern.

Und was unternahmen die Architekten des Empire State Buildings? Sie taten es den Architekten des Chrysler Buildings gleich und setzten noch einen weiteren, 61 Meter hohen Block auf das Hauptgebäude. Mit einer Gesamthöhe von 381 Metern war das Empire State Building nun bis 1972 das größte Gebäude der Welt. Erst in den 1950er Jahren wurde die Antenne für Fernsehsender auf den Turm gesetzt.

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Der 61 Meter hohe Turm sollte ursprünglich als Anlegestelle für Luftschiffe dienen. Die Idee war verlockend: Urlauber aus Europa wären so in einem Luftschiff am Empire State Building empfangen und über eine Landungsbrücke direkt in das Gebäude gebracht worden. Nun noch schnell mit dem Aufzug 86 Stockwerke hinuntergefahren und schon sollten die Touristen direkt im New Yorker Trubel sein. Klingt unglaublich, oder? Tatsächlich blieb es auch unglaublich und war in keinster Weise umsetzbar. Nach einem Testlauf konnte zwar ein Luftschiff an der Landungsbrücke anlegen, doch waren die Winde in gut 300 Metern einfach zu stark, sodass die Urlauber nicht aussteigen konnten, da sie sonst von der Brücke geflogen wären. Und schon war der Traum eines Luftschiff-Hafens ausgeträumt…

 

Besondere Architektur

Der Bau des Empire State Buildings war für die damalige Zeit rekordverdächtig. In nur 410 Tagen schafften es 3.400 Bauarbeiter das komplette Gebäude hochzuziehen. Früher gab es nicht die gleichen Sicherheitsvorkehrungen, wie es sie heute gibt. Bauarbeiter, die in schwindelerregender Höhe ohne jegliche Sicherung arbeiteten, waren zur der Zeit ganz normal. Bestimmt habt ihr schon einmal das Bild von den Arbeitern gesehen, die ihre Mittagspause während des Baus vom Rockefeller Center ganz entspannt auf einem Stahlträger verbringen, locker ihre Füße baumeln lassen, eine Zigarette rauchen und ihr Sandwich essen?

So oder so ähnlich muss es beim Bau des Empire State Buildings auch ausgesehen haben. Durch die Höhe von bis zu 300 Metern waren besonders Arbeiter vom Mohawk-Indianerstamm begehrt. Man sagte ihnen nach, dass sie komplett schwindelfrei seien und kein Problem damit hätten, als Nieter die Stahlträger in luftiger Höhe zu verbinden. Heute weiß man, dass die Indianer sehr wohl ein Gefühl für Schwindel hatten – sie zeigten es nur einfach nicht.

Wenn ihr euch die Fassade des Empire State Buildings genauer anschaut, dann werdet ihr feststellen, dass die Fassade mit zunehmender Höhe immer weiter nach innen versetzt ist. Grund dafür ist die Bauordnung von 1916. Jene besagt, dass alle Gebäude, die größer als 37,50 Meter sind, eine Fassade besitzen müssen, die sich nach oben hin verjüngt, sprich immer schmaler wird. Die Sorge war, dass sonst die großen Gebäude zu viel Schatten auf die umliegenden Häuser werfen und nicht ausreichend Tageslicht in die Räume dringen würde. Wenn das Bauamt nur gewusst hätte, wie viele Wolkenkratzer in New York noch folgen würden…

 

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Fun Fact: Bis in die 1950er Jahre standen viele Büroflächen im Empire State Building noch leer. Scherzhaft wurde es dann „Empty State Building“ (empty = leer) genannt.

Übrigens: Wenn ein Brautpaar am Valentinstag im Empire State Building getraut wird, wird es automatisch in den „Empire State Building Wedding Club“ aufgenommen und kann von nun an jedes Jahr am Valentinstag kostenlos die Aussichtsplattform besuchen. Am Valentinstag leuchten die obersten drei Ebenen des Gebäudes passend zum romantischen Tag in rot. An anderen Feiertagen erleuchtet die Spitze immer passend zum Thema: Für Halloween ist es orange, am 4. Juli in blau, weiß, rot und als unsere Jungs die Fußballweltmeisterschaft gewonnen haben, strahlte der Wolkenkratzer in rot, schwarz, gold!

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Wahrzeichen einer Metropole

Für die 4 Millionen Besucher, die jedes Jahr zum Empire State Building pilgern, gibt es zwei Aussichtsplattformen. Die Terrasse im 86. Stock ist etwas größer und leichter zugänglich. Bei gutem Wetter könnt ihr von hier aus über ganz New York blicken und habt eine Aussicht, die ihr nirgendwo anders erlebt. Im 102. Stockwerk gibt es einen weiteren Besucherbereich, der zusätzlich ein 3D-Kino hat und euch einen virtuellen Rundflug über New York ermöglicht.

Zwar ist der Ausblick im 102. Stockwerk atemberaubend, aber wenn ihr ehrlich bin, lohnt sich der Ticketaufpreis von 20 $ nicht wirklich. Der Höhenunterschied ist auf Bildern kaum sichtbar, außerdem gibt es für den 102. Stock spezielle Sicherheitskontrollen, die erneut Zeit in Anspruch nehmen. Ich empfehle euch vor eurem Besuch online ein Ticket für 34 $ zu kaufen (so spart ihr viel Zeit!), in einen der insgesamt 73 Aufzüge zu steigen und in den 86. Stock zu fahren. Übrigens hat das Empire State Building 365 Tage im Jahr von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts geöffnet.

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Wer starke Beinmuskeln hat und gerne ins Schwitzen kommt, der sollte beim alljährlichen Empire State Building Run Up teilnehmen. An diesem Tag haben die Aufzüge Pause und Sportler aller Altersklassen rennen das komplette Treppenhaus bis zur Spitze hinauf – insgesamt sind das 1576 Stufen! Und jetzt ratet mal, wer der bisher erfolgreichste Treppenläufer ist: ein Deutscher! Der Stuttgarter Thomas Dold hat bereits sieben Mal das Rennen gewonnen!

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Und, hat euch jetzt das Reisefieber gepackt und ihr wollt selbst einmal auf der Aussichtsplattform des Empire State Buildings stehen? Mit dem New York Pass kommt ihr übrigens – neben dem Empire State Building – ohne Probleme in alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und spart dabei sogar noch bares Geld! Wenn ihr noch ein paar weitere Tipps zu New York lesen möchtet, werdet ihr sicherlich große Freude an meinem Übersichtsartikel haben – der Big Apple ruft!

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