Die einen denken als erstes an die paradiesischen anmutenden Strände, die anderen verbinden den Namen vielmehr mit einer großartigen Wildnis. Doch es ist die Mischung aus beidem, die die drittgrößte Insel Australiens zu so einem beliebten Urlaubsparadies macht.

Kangaroo Island ist eine Insel, die kaum schöner und lebendiger sein könnte. Mit einer Fläche von 4405 km² ist sie die drittgrößte Insel Australiens und gehört zum Bundesstaat Südaustralien. Gerade mal knapp 211 Kilometer von Adelaide entfernt, lockt sie hier vor allem zur australischen Frühlings- und Sommerzeit, also zwischen September und Februar, jedes Jahr unzählige Besucher an – und dennoch wirkt die Insel immer noch sehr unberührt. Ich möchte euch heute auf eine Reise in dieses südaustralische Naturparadies mitnehmen und zeigen, wieso dieser wunderschöne Fleck Erde unbedingt auf eure Bucketlist gehört.

Naturparadies Kangaroo Island

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Straße auf Kangaroo Island in Südaustralien

So erreicht ihr Kangaroo Island

Am besten erreicht ihr Kangaroo Island, im Deutschen auch Känguru-Insel genannt, über die südaustralische Hauptstadt Adelaide. Dort könnt ihr zum Beispiel mit Qatar Airways bequem hinfliegen, die Flugzeit liegt je nach Verbindung bei rund 22 Stunden. Von dort aus empfehlen sich meist Inlandsflüge, die euch rund 190€ für den Hin- und Rückflug kosten und direkt auf die Insel nach Kingscote bringen. Einmal angekommen, empfiehlt sich für die Erkundungsfreudigen unter euch ein Mietwagen, mit dem ihr jede noch so verstecke Ecke der 145 Kilometer langen und stellenweise bis zu 57 Kilometer breiten Insel besser kennenlernen könnt.

Majestätische Landschaften wie aus dem Bilderbuch

Schon beim Anflug erahnt man es: Dieses Naturparadies ist etwas ganz Besonderes! Diese majestätischen Landschaftszüge, das strahlend blaue Meer und dann auch noch die einzigartige Wildnis, die man bereits aus dem Flugzeug zu sehen meint – einfach fantastisch!

Zerklüftete Felsformationen, unterirdische Höhlen und Nationalparks und malerische Buchten warten darauf, von euch erkundet zu werden.

Es kribbelt in den Fingern, denn man kann es einfach kaum abwarten, aus dem Flieger zu steigen und sich diese magische Kulisse aus der Nähe anzusehen. Die zerklüfteten Felsformationen, unterirdische Höhlen und Nationalparks und malerischen Buchten warten nur darauf, von euch erkundet zu werden.

Bucht auf Kangaroo Island

Beobachtet die beeindruckende Tierwelt

Kängurus, Wallabies, Koalas, Pinguine, Ameisenigel und Pelikane – diese und viele weitere beeindruckende Tiere sind hier mittlerweile heimisch geworden und bewegen sich in freier Wildbahn. Ein Blick auf diese großartige Tierwelt genügt, um zu sehen, wie gut es ihnen in den wilden Nationalparks und Schutzgebieten geht. Die Koalas faulenzen gemütlich in den Bäumen vor sich hin und fressen Eukalyptusblätter, während die süßen Robben und Seelöwen am Strand der Seal Bay miteinander spielen und schmusen. Ein weiteres Highlight sind zweifelsohne die Kängurus, die sich hier ebenfalls allem Anschein nach pudelwohl fühlen und neugierig ihre Besucher beobachten. Ja, wen wundert es da eigentlich noch, dass es die meisten Touristen vor allem aufgrund der faszinierenden Tierwelt hierherlockt?

Ausflug in den Flinders Chase National Park

Wo ihr all diese spannenden Tierchen auf Kangaroo Island hautnah erleben und beobachten könnt? Am besten macht ihr euch vom Airport aus auf den Weg in den berühmten Flinders Chase National Park in West End, dem wohl größten Highlight und somit auch touristischen Anziehungspunkt der Insel. Eigentlich dürft ihr diese Insel gar nicht verlassen, ohne diesen Nationalpark nicht mindestens einmal besucht zu haben. Zum Park selbst müsst ihr nicht zwingend mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sondern ich würde euch vielmehr eine Wanderung entlang der Küste empfehlen, beispielsweise vom Nordwesten der Insel aus ab Cape Borda. Diese nimmt jedoch je nach Kondition zwischen 7 und 9 Stunden in Anspruch, sodass ihr ruhig einen Zwischenstopp mit Übernachtung einlegen könnt. Doch die Anstrengung zahlt sich definitiv aus: Unterwegs erhascht ihr bereits tolle Eindrücke auf die atemberaubende Natur- und Tierwelt Südaustraliens. Beobachtet zum Beispiel, wie Seeadler galant über dem Meer kreisen und sich nach Beute umsehen, oder mit etwas Glück auch verspielte Delfine und Wale, die in Gruppen vor sich herschwimmen.

Im Nationalpark angekommen, erwarten euch schließlich neben den vielen neugierigen Tieren auch dichte Eukalyptuswälder, unberührte Wildnis, traumhafte Strände und eindrucksvolle, historische Leuchttürme. Besonders sehenswert ist hier unter anderem der Cape de Couedic Leuchtturm aus dem Jahr 1909, von wo aus ihr einen herrlichen Ausblick habt. Etwa eine halbe Stunde entfernt von hier findet ihr die gewaltigen Steinformationen Remarkable Rocks, die euch besonders zu Sonnenuntergang ein unvergessliches Erlebnis bescheren. Mein Ausflugstipp: Wenn ihr schon mal dort seid, solltet ihr außerdem unbedingt die unterirdischen Tropfsteinhöhlen Kelly Hill Caves, die etwa 15 Kilometer östlich des Nationalparks und im gleichnamigen Kelly Hill Conservation Park liegen, besichtigen. Ein Spektakel für sich, das ihr keineswegs verpassen dürft. Mindestens genauso beliebt ist der Admirals Arch, ein etwas versteckter Tropfsteinbogen, der über etliche Jahre vom wilden See erschaffen wurde. Besonders die eigenartig geformten, herunterhängenden Stalaktiten geben ein tolles Bild ab.

Surfen, Tauchen & Co. – Aktivitäten an den schönsten Stränden der Insel

Ihr liebt das Meer und könnt nicht genug kriegen von der artenreichen Flora und Fauna dieser entzückenden Insel? Dann lege ich euch eine Schnorchel- oder am besten sogar Tauchtour auf Kangaroo Island ans Herz, bei der ihr die großartige Unterwasserwelt Australiens von einer ihrer schönsten Seiten kennenlernen könnt. Sehr beliebt zum Beispiel sind Tauchgänge vor der Westspitze der Insel, dem Cape Borda. Von dort aus kann man mehr als 30 Wracks erkunden, wie etwa die berühmten Schiffswracks von Fides und Loch Vennachar aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Wellenreiter kommen hingegen in der Stokes Bay im Norden, der Vivonne Bay im Süden oder auch in der Pennington Bay viel weiter im Osten der Insel auf ihre Kosten. Diese Strände sind nämlich nicht nur bei erholungssuchenden Naturliebhabern, sondern auch bei leidenschaftlichen Surfern absolut beliebt. Die Vivonne Bay soll mit ihrem feinen weißen Sand sogar einer der schönsten Strände ganz Australiens sein, zum Schwimmen und Sonnenbaden eignen sich allerdings die ruhigeren Strände ganz im Norden der Insel besser, wie etwa der Stokes Bay oder auch oder auch der Snellings Beach.

Für die etwas Gemütlicheren unter euch bietet sich eine Angeltour an den etwas kleineren Orten der Insel an, wie etwa im American River oder in Emu Bay. Weitere beliebte Aktivitäten auf der Insel sind zum Beispiel Segeln, Kanu fahren und Reiten, aber auch aufregende Fahrrad- und Quadtouren entlang der wilden Küste. Die Experimentierfreudigen unter euch sollten sich außerdem unbedingt mal im Sandboarding probieren – eine Art Snowboard fahren auf einer Sandpiste, so in etwa dürft ihr euch das vorstellen.

Pennington Bayauf Kangaroo Island

Kulinarisches auf Kangaroo Island

Die gerade einmal rund 4100 Einwohner große Insel hat nicht nur in puncto Flora und Fauna einiges zu bieten, sondern auch in kulinarischer Hinsicht. Besonders beliebt sind hier die kleinen, von Einheimischen betriebenen Lokale in hübschen Ortschaften wie Kingscote oder Penneshaw, die vor allem mit frischem Seafood locken. In Penneshaw gibt es außerdem regelmäßig den beliebten Farmers Market, auf dem man diverse lokale Erzeugnisse kaufen kann. Doch noch viel bekannter als für seine köstlichen Speisen ist Kangaroo Island für seine ausgezeichneten Weine. Aufgrund des milden Klimas haben sich hier zu Beginn der 90er Jahre nämlich diverse Weingüter niedergelassen, die zum Teil sogar mit preisgekrönten Weinen glänzen können. Mittlerweile bieten die meisten Weingüter sogar täglich Weinproben an, bei denen man einige der insgesamt 18 verschiedenen Marken verköstigen kann.

Da die Insel auch eines der ältesten Bienenschutzgebiete Australiens beherbergt, munkelt man außerdem, dass es hier den besten Honig in ganz Australien geben würde. Der besondere Geschmack geht auf die ursprünglich aus Italien stammende ligurische Biene zurück, dessen seltene Art hier unter Naturschutz steht. Na, wie wäre es mit einem leckeren, frischen Fischgericht, dazu ein exzellenter Wein und als krönenden Abschluss eine süße Nachspeise mit Honig? Mhm, da läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen!

Wunderschönes Südaustralien

Mein Fazit zu diesem Schmuckstück Australiens: Abenteurer und Entdecker sind auf Kangaroo Island genauso gut aufgehoben wie erholungssuchende Naturliebhaber und Genießer, so viel ist sicher. Es ist einfach unglaublich, mit welch wundervollen Orten dieser Bundesstaat auf uns wartet.