Die österreichische Küche hat einiges zu bieten: Von deftigen Mahlzeiten bis hin zu süßen Verführungen ist alles dabei. Hier bekommt ihr einen Überblick, welche landestypischen Spezialitäten ihr unbedingt probieren müsst!

Wer an die österreichische Küche denkt, dem fällt sofort das klassische Wiener Schnitzel ein. Doch die Naschkatzen kommen mit Torten und Strudeln ebenfalls nicht zu kurz. Was die wenigsten wissen: Viele regionale Spezialitäten und Rezepte stammen noch aus den damaligen Kronländern der Monarchie. Deshalb ist die österreichische Küche geprägt von vielen anderen Kulturen. Im 19. Jahrhundert galt die Wiener Küche sogar als große Konkurrentin zur französischen Küche. Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte über die österreichischen Speisen.

Die besten Gerichte der österreichischen Küche

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Etwas Deftiges, bitte!

Die Küche Österreichs bietet alles, was das Herz begehrt. Erfahrt mehr über schmackhafte Klassiker wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Suppen, Knödel und die gute alte Jause.

Leckeres Wiener Schnitzel

Natürlich, darf die Königin unter den Schnitzeln den Anfang machen. Das panierte und stets dünn gehaltene Wiener Schnitzel wird traditionell aus dem Fleisch vom Kalb gemacht und stammt angeblich gar nicht aus Wien, sondern aus Venetien.

Schon gewusst?

Wenn das Wiener Schnitzel vom Schwein ist, dann wird es als Schnitzel „Wiener Art“ bezeichnet.

Dort haben italienische Köche schon im 16. Jahrhundert Fleisch in Weißbrotbröseln gebacken. Die goldgelbe Panierung sollte ein Ersatz für das Vergolden von Speisen sein, was zu der Zeit von der katholischen Kirche verboten wurde. Und laut einer Legende brachte uns ein cleverer Feldmarschall das knusprige Schnitzel 1857 nach Österreich. Na, was für ein Glück! Wenn ihr mal in Wien seid, dann solltet ihr unbedingt das Schnitzel im Restaurant Figlmüller probieren, denn hier gibt es laut vielen Besuchern das beste Wiener Schnitzel!

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Tafelspitz – das besondere Stück Fleisch

Eine besondere österreichische Spezialität ist der Tafelspitz, ein in Suppe gekochtes Stück Rindfleisch. Hierzu gibt es natürlich auch eine spannende Geschichte: Fleisch zu kochen, anstatt zu braten, ist eine lange bekannte Methode, aber diese besondere Art der Zubereitung des Fleisches ist eine österreichische Erfindung des 15. Jahrhunderts. Die Wiener haben übrigens damals das Fleisch von ungarischen Ochsen bevorzugt. Den Namen „Tafelspitz“ verdankt dieser österreichische Klassiker dem charakteristischen Schnitt des Fleisches und dem schmalen Fettrand.

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Österreichs Suppen

Jeder von uns isst doch gerne mal ein „Supperl“ als Vorspeise. Besondere Schmankerln sind da die Frittatensuppe und die Grießnockerlsuppe. Die Frittatensuppe besteht klassischerweise aus einer kräftigen Rindsbrühe mit dünnen Streifen aus Palatschinkenteig, die Frittaten oder auch Flädle genannt werden. Die Grießnockerlsuppe hat dagegen die typischen österreichischen Nockerln als Einlage, die stark den italienischen Gnocchi ähneln. Nockerl sind sogar ein echter Allrounder, denn sie werden in der österreichischen Küche auch gerne als Dessert verarbeitet.

Knödel – gut gefüllt

Was in der österreichischen Küche natürlich nicht fehlen darf, sind Knödel! Sie sind mittlerweile ein internationaler Klassiker geworden, was angesichts der Knödel-Vielfalt nicht verwunderlich ist. Es gibt die lecker-süßen Marillenknödel, die aus in Teig gehüllten Marillen bestehen, traditionelle Germknödel aus süßen Knödeln aus Hefeteig, die mit Powidl (Zwetschkenmus) gefüllt und mit Mohn, Butter oder Vanillesoße bestreut sind, und natürlich die deftigen Semmelknödel, ein mit Semmeln hergestellter Knödel, der zu Fleischgerichten serviert wird. Egal, für welchen Knödel ihr euch entscheidet, köstlich sind sie alle!

Fun Fact: Bei Ausgrabungen am oberösterreichischen Mondsee fand man prähistorische Knödelreste, die vor 4.000 Jahren von Steinzeitmenschen hergestellt wurden.

Eine besondere regionale Spezialität sind die Kärntener Kasnudeln, mit Topfen gefüllte Nudelteigtaschen. Sie werden entweder mit zerlassener Butter oder mit „Sasaka“ beträufelt, was aus dem Slowenischen stammt und „Verhackerts“, also kleingehackten Speck bezeichnet. Typisch für Kasnudeln ist der „gekrendelte“ Rand. Aber probiert es einfach selbst – ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Etwas für die Jause

Bei einer ausgiebigen Wanderung, einer Rast am See oder auf einer Almhütte: Speck und Käse dürfen für eine leckere Jause in Österreich nicht fehlen. Mir fällt da sofort der würzige Tiroler Speck ein, eine Tiroler Spezialität, die noch auf ganz traditionelle Weise von den heimischen Bauern hergestellt wird. Der Speck wird mit einer speziellen Würzmischung geräuchert und gewürzt und schmeckt daher fantastisch! Einen besonderen Geschmack hat auch der Vorarlberger Bergkäse. In den hohen Bergregionen fressen die Kühe die unterschiedlichsten Gräser und Kräuter, was dem Hartkäse seine Geschmacksvielfalt gibt.

 

Österreichische Spezialitäten für Naschkatzen

Wer es lieber süß mag oder sich ein leckeres Dessert gönnen will, der ist in Österreich genau richtig. Himmlische Torten, klassischer Kaiserschmarrn, süße Nockerln oder der allseits beliebte Strudel – süßer geht’s nicht!

Champions League der Torten

Die österreichische Küche hat ein paar wunderbare Leckereien hervorgebracht, die sogar auf der ganzen Welt bekannt sind. Dazu zählen die Sachertorte und die Linzer Torte. Die Sachertorte ist wohl die berühmteste Schokoladentorte unter den Schokoladentorten, weil sie durch ihren Geschmack und das schokoladige Aussehen so einzigartig ist. Die traditionelle österreichische Rezeptur beinhaltet die sogenannte Sachermasse mit Marillenmarmelade und einer feinen Schokoladenglasur. Erfunden wurde sie 1832 vom Kochlehrling Franz Sacher auf Wunsch von Fürst Metternich, der ein besonderes Dessert für seine hohen Gäste haben wollte. Wer in den Genuss dieses Wiener Klassikers kommen möchte, sollte unbedingt im prunkvollen Café Sacher in Wien vorbeischauen.

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Einen ähnlich guten Ruf hat die Linzer Torte, benannt nach der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Sie besteht aus dem sogenannten Linzer Teig und der Linzer Masse mit einer fruchtigen Ribiselmarmelade (dt. Rote Johannisbeeren). Berühmt wurde sie allerdings nicht durch einen Österreicher, sondern im Jahr 1822 durch den Franken Johann Konrad Vogel, der mit einer Linzer Zuckerbäckerin verheiratet war.

Schon gewusst?

Das Rezept für die Linzer Torte gilt als das erste schriftliche Tortenrezept der Welt!

Guru Tipp: Besucht unbedingt die Konditorei Gerstner in Wien! Sie gehört seit 1847 zu den Hofzuckerbäckereien und stellt feinste Torten und Konfekt her. Kaiserin Elisabeth bevorzugte kandierte Veilchen, zarte Blüten mit Zuckerkristallen umhüllt. Die Sissi-Veilchen werden in einer lila, mit Samt verkleideten Dose mit Sissi-Bild verpackt. Ein tolles Souvenir!

Was für ein Schmarrn!

Die wohl berühmteste und traditionellste österreichische Süßspeise ist wohl der Kaiserschmarrn, eine wunderbar fluffige Köstlichkeit aus Palatschinkenteig. Seinen Namen verdankt der Kaiserschmarrn keinem geringeren als dem Kaiser Franz Joseph höchstpersönlich, denn der liebte Teigspeisen aus Eiern, Mehl, Milch und Zucker. Klassisch wird diese österreichische Spezialität mit Rosinen verfeinert und mit Apfel- oder Zwetschgenmus serviert. Ob es sich beim Kaiserschmarrn nur um ein missglücktes Omelette handelt oder ob die zerpflückte Form beabsichtigt ist, wird wohl ein Rätsel bleiben. Aber Hauptsache, es schmeckt!

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Kleine Berge zum Nachtisch

Die Salzburger Nockerln sind ein besonders schön anzusehendes Dessert. Eine Masse aus Eischnee und anderen Zutaten wird in Form eines Gebirges mit drei Nocken aufgetürmt, die die drei Salzburger Hausberge Mönchsberg, Kapuzinerberg und Gaisberg repräsentieren. Die regionale Süßspeise war im 19. Jahrhundert nur dem Bürgertum vorbehalten, ist jedoch heute überall in Österreich beliebt.

Das Strudel-Mekka

Was unter keinen Umständen bei eurem Österreich-Besuch fehlen darf, ist ein köstlicher Topfen- oder Apfelstrudel. Der Strudelteig wird mit Äpfeln oder Topfen gefüllt – oft kommen auch noch Rosinen hinzu – und anschließend mit Eis, Vanillesoße oder Schlagobers serviert.

Besonderheit Buschenschenke

Buschenschenken sind in Österreich etwas ganz Besonderes! Dort bekommt man nur das, was auf dem eigenen Hof selbst hergestellt wird, also ausschließlich kalte Platten und Mehlspeisen. Dazu gehört die traditionelle österreichische Brettljause mit Aufschnitt wie Schweinsbraten, Speck und Würstel dazu Aufstrich wie Verhackert, Leberwurst, Grammelschmalz und Liptauer, außerdem Kren und Graubrot. Die Getränke sind ebenfalls aus eigener Produktion und umfassen Most aus Äpfeln oder Trauben, Obstsäfte, Obstwein, Holunderblütensaft und vieles mehr. Na dann, auf in die Buschenschenke!

Guru Tipp: Eine ganz besonders schöne Buschenschenke gehört der Familie Höfler am Millstätter See in Kärnten. Dort gibt es die beste Salami und einen wunderschönen Blick auf den See.

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Ein Hoch auf die österreichische Küche!

Zu Hause schmeckt’s einfach am besten… Habt ihr auch so viel Hunger bekommen wie ich? Kein Wunder, denn die besonderen Spezialitäten und regionalen österreichischen Rezepte laden zum Schlemmen ein. Startet eure kulinarische Reise und esst euch durch unsere Heimat. Ob deftig oder süß – die österreichische Küche hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

 

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