Klar, Singapur gilt als eine der teuersten Städte der Welt. Doch auch hier gibt es Ecken und Orte, die man auch ohne viel Geld erkunden kann und die einen tollen Eindruck dieser unglaublich vielfältigen Metropole geben.

Schon bei der Ankunft am Flughafen von Changi wird klar, dass Singapur eine der vielfältigsten Städte der Welt ist. Es ist bunt, duftet nach den unterschiedlichsten Gewürzen und das Stimmengewirr in der Ankunftshalle ist eine Mischung aus Englisch, Malaiisch, Mandarin und Indisch. Mit dem Bus oder der MRT (U-Bahn) geht es knapp 20 Kilometer in die Stadt. Preislich ist man hier mit 2-3 Singapur Dollar dabei. Total in Ordnung für eine Metropole, die zu den teuersten der Welt gehört. Von hier aus ist man innerhalb weniger Kilometer an allen wichtigen Orten der Stadt.

Das Wahrzeichen Singapurs
Merlion – das Wahrzeichen Singapurs

Melting Pot Singapur

Einen ersten und ausführlichen Überblick über die Stadt habe ich euch bereits in meinen Singapur Tipps gegeben – heute möchte ich euch mitnehmen auf kulinarische Expeditionen und in die beeindruckenden Viertel China Town, Little India und in die Arab Street. Zu guter Letzt zeige ich euch, auf welcher Dachterrasse ihr die beste Aussicht habt.

Streetfood | Wet Market & China Town | Little India | Arab Street

Der beste Ausblick der Stadt

Streetfood – Liebe geht durch den Magen

Irgendwie ist es doch immer das Gleiche: Wenn das Essen im Urlaub nicht schmeckt, hat man das Gefühl, die gesamte Reise sei nicht so gut gewesen. Wir entdecken unsere Urlaubsorte eben immer mit allen Sinnen und Essen gehört für mich unbedingt mit dazu. Singapur ist eine teure Stadt, hier gibt es unglaublich viele gute und nicht gerade preiswerte Restaurants. Wer aber ein bisschen genauer hinschaut, entdeckt nahezu an jeder Ecke Foodcourts und diverses Streetfood für kleines Geld. Egal ob in Chinatown, Little India oder im neuen In-Viertel und Business Park one-north in Queenstown – ihr werdet immer satt. Achtet bei der Suche nach einem Restaurant immer auf die angeschlagenen Hygiene Symbole – wer ein A vorweisen kann, bei dem könnt ihr völlig unbedenklich essen.

Timbre+

Modern, jung und trendy – das ist Timbre+. Etwas außerhalb im Business Park und in der Nähe diverser universitärer Einrichtungen gelegen, trifft man hier viele Business-Leute und vor allem jede Menge internationale Studenten beim Lunch. Aus Shops und kleinen Food-Trucks heraus werden Burger, asiatische Gerichte oder auch französische Schmankerl serviert. Dazu gibt es abends Live-Musik und gute Stimmung. Wer sein Tablett an der Station abgibt, bekommt einen Dollar zurück. Das spart Reinigungskräfte, denn nun achtet jeder auf sein Tablett und lässt keinen Müll liegen. Lässig und unbedingt einen Besuch wert.

  • Adresse: 73A Ayer Rajah Crescent, JTC LauchPad @one-north, Singapore 139957

Katong Laksa

Lecker, scharf und unbedingt empfehlenswert – die berühmte Seafood Suppe im bunten Viertel Joo Chiat. Nicht erst seitdem Fernsehkoch Gordon Ramsey hier war, ist die Suppe bei den Einheimischen beliebt, doch jetzt zieht es auch immer mehr Touristen für eine kleine Mahlzeit hierher. Eine Schale Suppe kostet knapp 7 Dollar (ca. 5€), je nach Größe. Wenn ihr fertig gegessen habt, dann macht unbedingt einen Spaziergang zu den wunderschönen bunten Häusern des Viertels. Die perfekte Fotokulisse!

  • Adresse: 216 East Coast Road, Singapore 428914

Streetfood mit Michelin Stern

Mitten in Chinatown findet ihr eine echte Berühmtheit – nämlich das Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice & Noodle. Hier stehen die Leute immer Schlange, denn hier kommt man tatsächlich in den Genuss eines echten Sterne-Essens. Chicken Rice gibt es in Singapur an nahezu jeder Ecke, aber dieser Reis hier hat es nicht umsonst in den Guide Michelin 2016 geschafft. Das Gericht kostet 3 Dollar – absolut fair, oder? Unter dem Namen Hawker Chan gibt es mittlerweile sogar ein richtiges Restaurant in der 78 Smith Street in China Town. Wenn euch aber eher nach Street Food Flair als nach klimatisiertem Restaurant ist, dann kommt lieber hier vorbei.

  • Adresse: 335, Smith Street, Singapore 050335
Streetfood mit Michelin Stern
Streetfood mit Michelin Stern

Lau Pa Sat – Alles was das Herz begehrt

Im Herzen der Stadt findet ihr mein absolutes Highlight: den historischen Foodmarkt Lau Pa Sat. Hier gibt es die berühmten Chili Crab Gerichte, aber auch indische, japanische, chinesische und arabische Spezialitäten. Große Auswahl zum kleinen Preis, das steht fest, und egal ob euch der Sinn nach Curry oder nur nach einem frisch gepressten Zuckerrohr Saft steht, hier werdet ihr satt. Macht es euch an den Tischen bequem, genießt ein leckeres Dinner und schaut euch das Gewusel um euch herum an, denn das ist ganz typisch Singapur.

  • Adresse: 18 Raffles Quay, Singapore 048582

Erichs deutsche Bratwurst

Der Österreicher Erich ist längst eine kleine Berühmtheit in Singapur. Denn er serviert in Chinatown in seinem Laden „Erich’s Wuerstelstand“ die letzte Bratwurst vor dem Äquator und das schon seit mehr als 20 Jahren. Eigentlich wollte er nur 2 Wochen bleiben, erzählt er mir, doch scheinbar hat ihn die Stadt verzaubert. Gäste aus aller Herren Länder bestellen sich hier Brat- und Currywurst oder eine seiner Back-Spezialitäten und gerade die vielen deutschen Expats kommen immer wieder für eine Wurst vorbei – da kommen auch bei 30 Grad und Sommerregen Heimatgefühle auf.

  • Adresse: 5 Manda Street, Singapore 050005
Deutsche Bratwurst gibt es bei Österreicher Erich
Deutsche Bratwurst gibt es bei Österreicher Erich

Crazy und bunt: Wet Market und Chinatown

Fische, Krebse, Obst, Gemüse, Gewürze und Blumen – das alles findet ihr auf dem Wet Market in Chinatown. Direkt gegenüber dem Buddha Tooth Relic Temple geht es in die Markthalle und die Treppen hinunter. Kommt unbedingt vormittags und zieht euch feste Schuhe an, hier ist es in der Tat sehr nass. Hunderte kleine Stände bieten eine riesige Auswahl an Obst, Kräutern, Gemüse und vor allem Fisch und Meerestieren. Frischer geht es kaum, teilweise leben die Tiere hier sogar noch. Im Hintergrund werden die Fische in Portionen zerteilt und viele der Käufer nehmen gleich ein Exemplar im Ganzen mit. Nichts wird weggeworfen, der Kopf gilt beispielsweise als Delikatesse. An anderen Ecken findet man die bekannten Hundertjährigen Eier und auch tolle Gewürze, die Standbesitzer Anthony noch selbst zusammenstellt – er und ich sind jetzt Freunde – Gurupose – Check! ;) Chinatown ist herrlich, denn hier kann man einfach stundenlang herumspazieren, in den alten Tempel gehen, sich in den traditionellen Apotheken Heilmittel erklären lassen oder einfach nur ein wenig die Atmosphäre genießen.

  • Haltestelle: Chinatown

Little India

Anders, aber nicht weniger spannend ist Little India. Hier duftet es nach unterschiedlichen Gewürzen, der Singsang der Inder, Pakistani oder vieler anderer liegt in der Luft und es ist voll. Überall kann man bunte Kleidung kaufen oder auch die bekannten bunten Frischblumen-Ketten, die dann im Tempel geopfert werden. Wunderschön sind die Blüten zu einer langen Kette aufgereiht und verleiten dazu, sie anzufassen – das jedoch hat man hier gar nicht gerne. Also, anschauen ja, anfassen nein. Dann bleiben die Blüten auch länger frisch. Auch hier solltet ihr durch die Straßen schlendern, das einzigartige Flair genießen und euch treiben lassen.

  • Haltestelle: Little India

Lieblingsort – die Arab Street

Eigentlich ist das arabische Viertel rund um die sogenannte Arab Street ziemlich klein, aber hier gibt es auf kleinem Raum eine Menge zu sehen. Die große goldene Kuppel der Sultan Moschee begrüßt euch schon aus der Ferne und die kleinen Läden und Geschäfte laden zum Stöbern ein. Schals aus Kaschmir gibt es hier schon für 6 Dollar, ein tolles Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Wer aber denkt, hier gäbe es nur arabische Produkte zu erstehen, wird schnell eines Besseren belehrt, denn in kleinen Shops verkaufen Künstler und Designer sehr coole und moderne Mode und tolle Accessoires und Kunst. Hier könnte ich stundenlang stöbern – die Shopbesitzer freuen sich immer, wenn man sie über ihre Produkte ausfragt und echtes Interesse zeigt. In der Arab Street findet ihr übrigens sehr viel Streetart – Sprayen ist nur an einigen wenigen Orten erlaubt, überall sonst sind illegale Graffiti verboten. Das mussten zwei Deutsche am eigenen Leib erfahren. Sie wurden 2015 für ihre unerlaubte Kunst mit Stockhieben und Gefängnis bestraft. Auch das gehört zur Stadt dazu, aber wer sich an die Gesetze hält, wird hier eine entspannte Zeit erleben – ich habe mich überall sehr sicher gefühlt.

  • Haltestelle: Bugis

Die beste Aussicht auf die Stadt

Singapur hat eine unfassbare Skyline, jeder kennt die Bilder vom weltbekannten Infinitypool des Marina Bay Sands Hotels, aber diese Aussicht kann man an zwei anderen Orten noch toppen.

Drinks am Pool des Fullerton Bay Hotels

Nicht ganz kostenlos, aber unbedingt einen Abstecher wert, ist die Dachterrasse des Fullerton Bay Hotels. Hier oben genießt ihr nämlich die Aussicht auf das besagte Hotel Marina Bay Sands, aber auch auf die umliegende Skyline, das Wasser und den Pier. Das Pooldeck ist einzigartig schön und die gemütlichen Stühle laden zu stundenlangen Chill-Sessions ein. Natürlich müsst ihr etwas trinken, wenn ihr hier oben sitzen möchtet, aber die Aussicht entschädigt für alles.

Gardens by the Bay und Megahotel

Singapur ist unfassbar grün, das seht ihr spätestens, wenn ihr folgende Tipps befolgt: Geht in die Mall des Marina Bay Sands und folgt den Schildern Richtung Gardens by the Bay. Ihr tretet aus dem Gebäude heraus und geht bis zu einer Aussichtsplattform über den grünen Gärten. Während ihr also auf der einen Seite die Aussicht auf die Supertrees genießt, ragt hinter euch das riesige Marina Bay Sands Hotel mit seinen drei Säulen und dem riesigen Pool- und Observationsdeck in den Himmel. Mega Ausblick und das völlig kostenlos!

Flair, Flair, Flair in Singapur

Singapur ist eine Stadt für alle Sinne. Lasst euch verzaubern von der unglaublichen kulturellen Vielfalt, von der pulsierenden Stadt, den vielen Gerüchen und Geschmäckern, der warmen Luft und dem einzigartigen Flair. Die Metropole ist ein tolles Städtereiseziel und auch perfekt für einen aufregenden Stopover geeignet. Ich bin übrigens mit Qatar Airways hingeflogen. Was ich auf meinem Flug alles erlebt habe und weitere spannende Fakten rund um die renommierte Airline könnt ihr hier nachlesen: Qatar Airways im Urlaubsguru Check.

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