Die meisten kennen unsere Hauptstadt als eine bunte und lebendige Metropole. Doch Wien hat auch dunkle Geheimnisse und gruselige Orte, die vielleicht nicht jeder kennt. Friedhöfe mit Nebelerscheinungen, Orte mit seltsamen Vorkommnissen und schrecklichen Geschichten – das und noch mehr erwartet euch in diesem Artikel. Kommt mit auf eine Grusel-Tour durch Wien!

Wien ist eine bunte, pulsierende und lebenswerte Stadt. Doch genauso wie andere Orte, hat auch sie ihre Schattenseiten. Habt ihr Lust, die dunklen Ecken unserer Hauptstadt kennenzulernen? Dann lest unbedingt weiter. Hier erwarten euch gruselige Friedhöfe, schaurige Gassen und Orte, wo angeblich paranormale Aktivitäten gesichtet worden sind. Schaut euch diese neun gruseligen Orte in Wien an und macht eine spannende Gruseltour durch die Stadt – perfekt für Halloween oder für all jene, die interessiert an der dunklen Geschichte Wiens sind!

9 gruselige Orte in Wien

  1. Zentralfriedhof & Bestattungsmuseum
  2. Der Narrenturm
  3. Friedhof der Namenlosen
  4. Friedhof St. Marx
  5. Das Foltermuseum
  6. Katakomben unterm Stephansdom
  7. Geisterbahn im Prater
  8. Blutgasse in der Innenstadt
  9. Down Under Pub

Karte der gruseligen Orte in Wien

Falls ihr euch einen Plan darüber machen wollt, welche Orte ihr euch für eine Gruseltour durch Wien vornehmen wollt, haben wir euch die 9 Grusel-Stopps in dieser Karte zusammengetragen:

1. Zentralfriedhof & Bestattungsmuseum – sterben in Wien

Habt ihr euch schon mal mit dem Thema Tod auseinandergesetzt? Als erstes wollen wir euch den Zentralfriedhof und das dazugehörige Bestattungsmuseum vorstellen. Diese schaurigen Orte befinden sich im 11. Bezirk in der Nähe von Simmering. Meine Kollegin Elisa und ich waren für euch dort unterwegs und haben ein paar Eindrücke gesammelt, die wir mit euch teilen wollen.

Bestattungsmuseum

Zuerst haben wir uns das Bestattungsmuseum angeschaut. Über eine Treppe, die nach unten führt, gelangt man in einen – auf den ersten Blick gar nicht so gruseligen – Eingangsbereich. Ganz am Anfang könnt ihr ein paar Selfies mit „Quiqui“, einem (süßen!) Sensenmann machen. Wenn mich dieses Maskottchen holen würde, würde ich mich sogar freuen und es umarmen.

Hard Facts Bestattungsmuseum

    300 m² groß
    250 Ausstellungsstücke
    30 Stationen
    Sarg-Probeliegen bei der „Langen Nacht der Museen“
    Eintrittspreis: 7€ für Erwachsene, Studierende bis 27 Jahre 5€, Kinder ab 12 Jahren 2€, unter 12 Jahre kostenlos

Im Bestattungsmuseum erfahrt ihr alles Wichtige rund um das Thema Tod. Wie wurden die Menschen früher begraben, wie wurden die Zeremonien ausgeführt und was hatten Tote und auch die Gäste bei der Beerdigung damals an? Wie hat sich das alles bis heute entwickelt? Welche Art von Bestattung kann man auswählen? All diese Fragen werden euch bei verschiedenen Stationen beantwortet. Ihr findet viele Fotos, Ausstellungsstücke wie Totenmasken, Totengewänder oder beispielsweise ein Herzstichstilett. Mit dem letzteren wurde früher Leichen ins Herz gestochen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Scheintod handelt. Das konnte man auf Anfrage von einem Arzt durchführen lassen – sogar bis ins 20. Jahrhundert. Schaurig, aber interessant, ist auch der ausgestellte „Rettungswecker“ – eine Glocke, mit der ein lebendig Beerdigter Alarm schlagen konnte. Gruselig, der Gedanke, lebend unter der Erde aufzuwachen, oder? Sehr interessant fanden wir auch die verschiedenen Särge, die man sich anschauen kann. Wenn in Wien die „Lange Nacht der Museen“ stattfindet, kann man sogar in einem Sarg probeliegen! Wie es sich wohl anfühlt, in einem zu liegen? Wahrscheinlich nicht so gemütlich wie unsere Betten!

Särge im Wiener Bestattungsmuseum
Foto: Urlaubsguru

Während ihr euch durch die verschiedenen Stationen bewegt, werdet ihr in eine Art Zeitreise versetzt. Ihr erfahrt, wie sich im Wandel der Zeit die Arten der Bestattungen und Zeremonien verändert haben und wie der dazugehörige Zentralfriedhof entstanden ist. Außerdem findet ihr Totenmasken von Prominenten wie z.B. von Haydn und auch Informationen rund um eine Diamantbestattung. Wisst ihr, wie sich eine tote Person in einen Diamanten verwandeln kann? Genau dieser Vorgang wird euch beschrieben und ihr seht ein paar Beispiele, wie man als so ein Kristall aussehen könnte. Nach einem sehr spannenden Rundgang durch das Bestattungsmuseum haben wir uns am Ende im Gästebuch eintragen und nach einer Klo-Pause ging es anschließend weiter zum Zentralfriedhof, der euch direkt vor der Tür erwartet.

Totenmasken im Wiener Bestattungsmuseum
Foto: Urlaubsguru

Zentralfriedhof

Unsere erste Station waren die Ehrengräber, wo Musiker, Schriftsteller, Politiker und andere wichtigen Persönlichkeiten begraben sind. Ihr findet das Denkmal von W.A. Mozart (wo die Leiche ist, weiß man nämlich nicht!) sowie die Gräber von Schubert, Udo Jürgens, Ludwig van Beethoven und Falco!

Hard Facts Zentralfriedhof

    145 Jahre alt
    2,5 km² groß
    300.000 Gräber
    3 Millionen Verstorbene
    15.000 Bäume
    3 Aufbahrungshallen
    Ehrengräber von wichtigen österreichischen Persönlichkeiten

Danach führte uns der Weg zu den sehr gruseligen Waldgräbern. Hier werden die Leichen in biologisch abbaubaren Urnen vergraben und verbinden sich mit der Erde – ein Wiedereintritt in den Zyklus des Lebens. Daraus wurzeln dann neue Bäume. Während wird durch den Wald gegangen sind, ist uns mehrmals der kalte Schauer über den Rücken gelaufen – und das, obwohl wir bei Tageslicht unterwegs waren!

Ein ganz schlimmer Anblick war für uns die Babygruppe – ein Friedhof für viel zu früh verstorbene Kinder. Diese werden feuerbestattet und in einer Sammelgrabstelle beigelegt. Übrigens: Die Stadt Wien stellt diese Gräber für zehn Jahre kostenlos zur Verfügung. Ein sehr trauriger Ort…

Wir waren ungefähr 1,5 Stunden am Zentralfriedhof unterwegs und haben das Wichtigste gesehen. Der größte Friedhof Wiens gehört außerdem zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Wien – hättet ihr das gewusst? Wenn euch der Zentralfriedhof so richtig interessiert, dann lasst euch von einem Profi eine Führung geben und erfahrt ein paar Insidergeschichten.

Führungen durch den Zentralfriedhof

2. Der Narrenturm

Versteckt im Alten AKH, im 9. Bezirk, findet ihr den Narrenturm. Er steht für die Zeit, als psychisch Erkrankte von der Medizin viel schlechter behandelt wurden als heute. Die düstere Vergangenheit der psychiatrischen Klinik begann 1784, heute ist sie die weltweit größte pathologisch-anatomische Sammlung. Von unfallsbedingt deformierten Körpern über missgebildete Embryos bis hin zu Dokumentations- und Anschauungsmodellen für Mediziner findet ihr hier alles, was für eine gruselige Atmosphäre sorgt.

Hard Facts Narrenturm

    über 200 Jahre alt
    ehemalige psychiatrische Klinik
    heute riesige pathologisch-anatomische Sammlung
    Preis: 8€ für Erwachsene, 6€ ermäßigt, freier Eintritt bis 19 Jahre
    Führung: 4€

Noch unheimlicher als die Ausstellung selbst, ist die dunkle Geschichte, die sich in dem Gebäude abgespielt hat. Bis 1869 wurden psychisch Kranke schockierenden Behandlungsmethoden unterzogen. Darunter waren Heilungsversuche durch Aderlass, Ankettung und Brechmittel – richtig heftig. Hinter jedem Ausstellungsstück steckt ein verstorbener Mensch mit einer schlimmen Vergangenheit, deshalb lohnt es sich, den Narrenturm bei einer Führung näher kennenzulernen. Sie dauert 45 Minuten und kostet nur weitere 4€.

 

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3. Friedhof der Namenlosen

Den nächsten Ort haben wir bereits bei den gruseligsten Orten der Welt erwähnt. Da er sich in Wien befindet, gibt es nochmal eine kurze Vorstellung. Wenn ihr Friedhöfe cool findet, könnt ihr bei eurer Grusel-Tour durch Wien diesen hier mit dem Zentralfriedhof verbinden. Beide befinden sich nämlich im 11. Bezirk, genauer gesagt befindet sich der Friedhof der Namenlosen beim Alberner Hafen. Hier wurden Menschen begraben, die von 1840 bis 1940 im Hafenbereich von der Donau angeschwemmt wurden. Verwest wie sie waren, konnte man ihre Identität nicht feststellen und auch die Todesursache war unklar. Mittlerweile wurde der Friedhof von Bäumen überwachsen, was ihm diese richtig gruselige Atmosphäre verschafft. Besonders bei Dunkelheit oder bei Nebel ist der Anblick zum Fürchten.

Übrigens: 1995 kam der Film „Before Sunrise“ raus, wo man den Friedhof der Namenlosen ebenso zu Gesicht bekommt.

 

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4. Friedhof St. Marx

Wollt ihr alle wichtigen Grabstätten in Wien besuchen, wartet ein weiterer Friedhof darauf, erkundet zu werden. Fahrt dafür weitere 30 Minuten mit der Straßenbahnlinie 71 vom Zentralfriedhof. Der 60.000m² große Friedhof St. Marx ist ein gut erhaltener Biedermeierfriedhof, welcher heute als Gedenkstätte dient. Es werden keine weiteren Bestattungen durchgeführt, die letzte Beisetzung fand 1887 statt. 1791 wurde Wolfgang Amadeus Mozart hier in einem nicht beschrifteten Grab beigesetzt, sein Denkmal findet ihr am Zentralfriedhof. Man weiß nicht genau, wo er liegt.

Zwischen 1784 und 1874 fanden hier ca. 15.000 Beerdigungen statt. Er wurde geschlossen, nachdem der Zentralfriedhof eröffnet hat. Es gab mehr als 8.000 Gräber, davon sind heute noch ca. 5.600 gut erhalten. Da man sich um den Friedhof St. Marx nicht mehr so gut kümmert, schaut er durch die Verwilderung etwas verlassen und gruselig aus.

5. Das Foltermuseum

Menschliche Grausamkeit kann verdammt angsteinflößend sein. Diese wird vor allem im 800m² großen Foltermuseum gut zur Schau gestellt. Euch werden Fragen wie „Wo befanden  sich die Hinrichtungsstätten?“, „Welche Foltermethoden kamen zum Einsatz?“ und „Wie und warum wurden Menschen als Hexen oder Ketzer verbrannt?“ beantwortet. Ihr findet über 100 originalgetreue Exponate wie Hinrichtungs- und Bestrafungsgeräte, die euch die Geschichte der Folter vom 2. Weltkrieg sowie von der Antike bis hin zur Neuzeit erzählen. Sehr gruselig sind vor allem die schmerzerfüllten menschlichen Statuen, die euch während der Folter in die Augen blicken.

  •  Eintrittspreis: Erwachsene 6€, Jugendliche (bis 14 Jahre) 3,50€, Studenten 4,50€

Hinweis: Dieses Jahr (2023) wurde das Foltermuseum leider für immer geschlossen. Stattdessen gibt es jetzt an dem Standort ein Gamingmuseum, bei dem alte Spielkonsolen und die Technik von früher ausgestellt werden.

 

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6. Katakomben unterm Stephansdom

Falls ihr den Horrorfilm „Katakomben“ von 2014  gesehen habt, wisst ihr sicher, wie gruselig solche unterirdischen Gewölbekomplexe sind. Und genau solche findet ihr unter dem Wahrzeichen Wiens, dem Stephansdom. Es ist schwer vorstellbar, dass sich ein so abscheulicher Ort unter einer so wunderschönen Kirche befindet, oder? Fast 10.000 Menschen wurden hier bis zum Jahre 1730 in ca. 30 Grabkammern begraben. In diesem mysteriösen Labyrinth an unterirdischen Gängen findet man unzählige Skelette und Knochen, die sich bis zur Decke stapeln. Die Katakomben sind nur im Rahmen einer öffentlichen Führung zugänglich, welche für Erwachsene 6€ kostet.

Habt ihr Lust, den gesamten Stephansdom zu sehen und Orte zu betreten, die nicht für alle Besucher zugänglich sind? Dann empfehlen wir euch die Führung „Die Geheimnisse des Stephansdoms“.

 

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7. Geisterbahn im Prater

Die 50 Jahre alte Geisterbahn namens „Geisterschloss“ im Prater ist ein echtes Original des Wiener Wurstelpraters und wird von der Familie Kolnhofer seit Generationen betreut. Wenn ihr in dem alten, quietschenden Fahrwagen durch die gruseligen Stationen fahrt, wird euch garantiert ein Schauer über den Rücken laufen. Während der ca. 4-minütigen Geisterbahnfahrt begegnet ihr Gespenstern, Monstern und vielen anderen Schreckgestalten im Dunklen. Vor dem Eingang findet ihr den großen Gorilla, der sich bewegt und mit euch spricht – also ich hatte richtig Angst als Kind, wenn ich an ihm vorbeigegangen bin. Ihr bezahlt pro Fahrt etwa 3-5€.

Video: Ride Review

8. Blutgasse in der Innenstadt

Gleich hinter dem Stephansdom führt euch der Weg in die Blutgasse. Auf den ersten Blick scheint sie einer der malerischsten Gassen der Wiener Innenstadt zu sein, doch es soll eine grausige Geschichte dahinterstecken. Der Name soll sich von dem Blut ableiten, das aus ehemaligen Morden und den Schlachträumen stammt und durch die Gasse floss.

 

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Ein Beitrag geteilt von Silvia (@blueariesvienna)

9. Down Under Pub

Habt ihr Lust, mit einem Poltergeist gemeinsam ein Bier zu trinken? Diese Gelegenheit bekommt ihr im australischen Pub im 6. Bezirk, dem Down Under Pub. Einst soll es im Kellergewölbe zu mehreren „seltsamen Vorkommnissen“ gekommen sein, die sich die Menschen damals nicht erklären konnten. Ob es heute auch noch zu solchen kommt, müsst ihr wohl  selbst herausfinden.

 

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Ein Beitrag geteilt von Tom Schramböck (@retrogorix)

Noch ein cooler Tipp zum Schluss: Geführte Grusel-Touren durch Wien. Falls ihr das verwunschene Wien nicht auf eigene Faust erkunden wollt, könnt ihr das bei einer Gruppenführung mit einem Experten oder einer Expertin gemeinsam tun. Vielleicht entdeckt ihr ja noch spannende Orte, die wir bei Urlaubsguru noch nicht kennen. Teilt eure gruseligen Erfahrungen auf jeden Fall mit uns!

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